Anwendungen der kontinuierlichen Trübungsmessung in der Trinkwasseraufbereitung

Die Überwachung des Indikatorparameters Trübung gehört zu den vorgeschriebenen gesetzlichen Verpflichtungen des Betreibers eines Wasserwerkes und gilt als eingehalten, wenn ein Wert von 1 NTU/FNU am Wasserwerksausgang vorliegt. Üblicherweise übernehmen Betriebslaboratorien diese Aufgaben und melden die Ergebnisse nach einem festgelegten Beprobungsplan an die zuständige Überwachungsbehörde.

Im Rahmen der Wasseraufbereitung gibt es zudem zahlreiche Anwendungen des Trübungsparameters, die meist kontinuierlich mit Prozess-Trübungsmessgeräten durchgeführt werden. Dabei handelt es sich aber ausschließlich um Betriebsmessungen, die keiner gesetzlichen Vorgabe folgen müssen, sondern einzig nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik (in Deutschland sind dies die Technischen Regeln des DVGW) vorgenommen werden sollten.

Beispiele hierfür sind:
Die Rohwasserüberwachung, hier muss zur Desinfektion von Oberflächenwasser ohne Untergrundpassage vor der Desinfektion ein Trübungswert < 0,2 FNU eingehalten werden. Dies wird gewährleistet, wenn die vorgeschaltete Filtration mit einer kontinuierlichen Trübungsmessung überwacht wird.

Bisweilen kann zur Aufbereitung von Trinkwasser auch ein Ausflockungsverfahren erforderlich sein. Dabei werden Substanzen zugefügt, die das Zusammenballen von partikuläre Inhaltsstoffe zu größeren Flocken verursachen. Diese können dann leichter durch Filtration entfernt werden.

Für die Prüfung der vollständigen Entfernung dieser Flocken wird meist ebenfalls ein kontinuierliches Monitoring der Filtereinrichtung mittels Trübung genutzt.

Das geschilderte Verfahren kommt oft auch im Zusammenhang mit der Enteisenung und Entmanganung zum Einsatz.

Grundsätzlich unterliegt insbesondere die kontinuierliche Trübungsmessung zahlreichen Interferenzen. Dazu gehören Luftblasen und die im Dauereinsatz unvermeidlichen Verunreinigungen und Ablagerung im Gerät, welche die Messung empfindlich stören können.

Die Geräte der PTV-Serie wurden gerade für die Minimierung oder Verhinderung solcher Störungen konzipiert (Luftblasenfalle, vereinfachte Reinigung sowie design-und materialtechnische Entwicklungen).

Details hierzu finden Sie in der nachfolgenden Literaturliste:

Der Wassermeister 2/2020, Seite 22 , Vulkan-Verlag Essen
wlb 4/2017 , Seiten 12-13, Vereinigte Fachverlage
PCNE, Process Control News Europe, No.5, May 2017, page 30-31, TIM Global Media, Bruxelles
Laborpraxis Spezial 12/2016, Vogel Business Media, Würzburg
Water and Waste Water Asia, April 2018, page 24-26, Pablo Publishing Singapore